Die Knappen. Wer kennt sie nicht, die „Rotä„? Genau, die Rede ist von den Burgknappen oder einfach nur kurz: den Knappen. Rote Fuhrmannskittel, obligatorisch mit Kamel auf dem Rücken und Vereinswappen vorne, schwarze Kniebundhose, rote Strümpfe, schwarzes Schuhwerk, gelbes Halstuch und Knappenkappe, so erscheinen sie als etablierte Gruppe der Kamelia zu fastnachtlichen Anlässen, wenn sie nicht gerade am „schaffe“ sind.
Aber der Reihe nach: Historie
Die Idee eine Jungnarrengruppe zu gründen entstand grundlegend in den Tagen der 1997er Fasnet und wurde während der sonst viel zu langweiligen Durststrecke zwischen fünfter und fünfter Jahreszeit vorangetrieben und umgesetzt.
„Um die Zukunft des Narrenverein Kamelia Tengen, sowie den Fortbestand des Narrenrates zu sichern, ist es unerläßlich, junge dynamische Burschen und Männer in unseren Verein mit einzubeziehen.“ Klemens Keller in der Einladung vom 05.05.1997 zum ersten „Jungnarren“-Treffen.
Das Interesse an dieser Gruppe war groß und so wurden am 11.11.1997 pünktlich zur Fasnetseröffnung an der Martinisitzung 16 Knappen, vollständig eingekleidet, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Als Aufgaben der neuen Gruppe wurden unter anderem folgende angeführt: Mithilfe beim Narrenbaumfällen, -stellen, Verstärkung der Kamelgruppe, etc. Und so nahmen die ersten „Rotä“ ihren von den Statuten geforderten Wüstenschnaps pflichtbewusst zu sich. Die Knappen waren als jüngstes Kind des Vereins geboren.
In der Zeit zwischen 2005 bis 2009 erlebte die Gruppe einen großen Generationenwechsel. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließen nach und nach die gestandenen „Altknappen“ die Runde, um sich einerseits höheren Aufgaben zu widmen und andererseits Platz für „Jungknappen“ zu machen, sind die Knappen doch immer noch eine Jungnarrengruppe. An dieser Stelle sei all diesen für die großen Errungenschaften um und für die Gruppe und Verein ein großes und herzliches Dankeschön ausgesprochen.
Heute ist die Gruppe mit ihren rund 30 Mitgliedern fast doppelt so groß wie im Gründungsjahr. Es sei weiter darauf hingewiesen, dass Interessenten ab dem 16. Lebensjahr herzlich eingeladen sind. Rückblickend kann guten Gewissens behauptet werden, dass die Saat in Form der Gründung der Knappen über die Jahre ordentlich gediehen ist, die Ursprungszielsetzung mehr als gelungen verfolgt wurde und zu einer ausgewachsenen Pflanze herangewachsen ist.
Der Verein hat gut daran getan die Initiative zu ergreifen und das Begehren nach solch einer Gruppe ernst zu nehmen. Den Beleg hierfür liefert der folgende Abschnitt:
Burgknappen heute
Was das Mitwirken an der Fasnet und am Vereinsleben betrifft, hat sich im Laufe der Jahre auch so einiges getan. So nahmen Aufgaben und übernommenen Aufgabenbereiche stets zu. Die Knappen, teilweise aufgrund ihrer ausgeprägten Feierlaune, zwischenzeitlich im Verruf, nahmen diese stets gerne an um auch weiterhin im Verein tatkräftig mitzuwirken. Aus den Altknappen heraus rekrutierte die Vorstandschaft neue „Elfer“ und der Knappennachwuchs trat in die Fußstapfen der Großen. Wer feiern kann, der kann auch schaffe!“ Und so bewahrheitet sich diese Einstellung der Knappen in vielen Punkten. Beim Feiern die Letzten die gehen, am Morgen die Ersten die anpacken. Schlaf wird so oder so überbewertet.
Aufgabenbereiche im Verein
Repräsentativ stechen die Knappen mit ihren Kamelen, die einst selbst gebastelt wurden und heute liebevoll gewartet und restauriert werden, stets hervor und sind besonders bei den kleinsten Besuchern und Familien an Umzügen beliebt und weit über den Landkreis bekannt. Darüberhinaus bereiten die Knappen nahezu jedes Jahr mindestens einen Programmpunkt für die alljährlich stattfindende „Bunte Palette“ vor. Die meisten Arbeiten und Beiträge leisten die Knappen jedoch hinter den Kulissen. So übernehmen die Knappen im Verein mit unter folgende Aufgaben vollständig oder teilweise: Hallenauf- und Abbau, Auf- und Abbau der Bar auch ausserhalb der Fasnetszeit, Fällen und Stellen des Narrenbaums, Durchführung der Spiele bei der Kinderfasnet, Bühnendienst, Licht- und Tontechnik während der gesamten Fasnet. Zusätzlich stellt die Gruppe selbstverständlich zu erforderlichen Zwecken geballte Manpower.
Zu den Höhepunkten aus nun mehr als einem Jahrzehnt Knappendasein zählte sicherlich der Besuch unserer Freunde in Mulhouse zusammen mit allen Vereinsteilen, als die Knappen in Frankreich ordentlich auf den Putz klopften und ein gutes Stück Brauchtum bis hinter die Grenzen nach Frankreich brachten. Eine andere Anekdote, die an dieser Stelle sicherlich auch nicht fehlen darf ist der legendäre Auftritt der kleinen Gruppe Knappen, die im Tuetue zu Schaikowskys „Schwanensee“ über die Bühne fegten. Hohn und Spott wurde den Knappen im Jahre 2008 zuteil, da ihnen beim Stellen des Narrenbaumes der Dolden brach und der Baum in Folge recht jämmerlich aussah. Doch der Stolz der Knappen war größer und so stellten sie in einer über Nacht geplanten Aktion einen zweiten ganzen Baum, was sicherlich auch eines der Highlights der jüngeren Knappengeschichte ist.
Geschrieben von Markus Mueller